Ep. 26 – Gespräch mit Christian Hanke

Shownotes

Werkstätten als Lernorte, als Baustellen im besten Sinne – darum geht es in dieser Episode. Christian Hanke beschreibt seinen Arbeitsalltag als Teil eines interdisziplinären Teams der experimentellen Werkstätten der Fakultät Architektur und Urbanistik. Vom Wasserstrahl- und Laserschneiden über analoge Fotolabore bis hin zu Lichttechnikseminaren – die Werkstätten sind ein Ort, an dem das Handwerk und digitale Technologien miteinander verschmelzen. Im Gespräch mit Simon Frisch erzählt Hanke, wie Studierende hier durch praktische Arbeit Materialverhalten, Modellbau und Lichtwirkung nicht nur begreifen, sondern auch gestalten lernen. Warum es sich lohnt, ein Modell fünfmal umzubauen, bis ein einziges gutes Bild entsteht, und weshalb eine Werkstatt manchmal auch ein Theaterraum sein kann, in dem Romeo und Julia ganz ohne Bühne allein durch Licht inszeniert werden – all das erfahren wir in dieser Episode. Und warum scheitern manchmal zum Erfolg gehört, auch darum geht’s.

Unser Host: Dr. Simon Frisch ist Vizepräsident für Lehre und Lernen an der Bauhaus-Universität Weimar und er leitet die Dozentur für Film- und Medienwissenschaft. Er interessiert sich besonders für die spezifische Praxis der Theorie und für die ostasiatischen Wegkünste sowie die Spaziergangswissenschaft als Perspektive und Methode in Lehre und Forschung.

Mitwirkende: Host: Simon Frisch Sound-Design und Schnitt: Jonas Rieger, Laura Khachab, Moritz Wehrmann Musik: Sebastian Lederle Artwork: Andreas Wolter Fotografie: Hélène Dal Farra Ton und Technik: Steven Mehlhorn, Moritz Wehrmann Marketing und Social Media: Claudia Weinreich, Marit Haferkamp Juristische Beratung: Laura Kister Transkript: Laura Khachab Produzentin: Nicole Baron Distribution: Ulfried Hermann, Jonas Rieger

Folgenwebsite: www.uni-weimar.de/lehre-podcast

Transkript anzeigen

Gespräch mit Christian Hanke

Frisch

Das Mikrofon geht auf und zwei Stimmen treten auf wieder. Zwei Stimmen, zu denen Personen gehören. Wir sind immer in vielen Rollen. Meine Rolle ist, ich will die heute reduzieren und zwar schnell zum Punkt kommen, Vizepräsident für Lehre und Lernen und Dozent für Medien, Film und Medienwissenschaft. Und in beiden Rollen interessiere ich mich besonders für die Lehre. Und heute mein Gast Christian Hanke. Ich freue mich sehr auf das Gespräch. Als wer bist du denn heute zu dem Gespräch gekommen, lieber Christian?

Hanke

Also ich würde mich sehen als Teil eines Teams der Werkstätten, der experimentellen Werkstätten der Fakultät Architektur und Urbanistik. Nicht so sehr würde ich mich sehen als wissenschaftlicher Mitarbeiter oder als Handwerker, der ich auch natürlich fungiere. Aber ich denke, dass wir so als Block zumindest wirken und arbeiten. Darum würde ich mich auch so als Teil dieses Teams sehen.

Frisch

Ja, das ist spannend, über die Werkstätten als Ort der Lehre heute mit dir zu sprechen, als Teil des Teams. Wie viele Leute seid ihr?

Hanke

Wir sind fünf Leute. Die Struktur unserer Fakultät ist, die ändert sich an allen Fakultäten, ist immer ein bisschen anders. An unserer Fakultät ist es so, dass alles, was mit den ausführenden Umsetzungen, umsetzenden Dingen zu tun hat, gebündelt ist. Darum haben wir also auch das Fotostudio, ein Fotolabor bei uns, Fotografenmeister, wir haben eine Modellbauerin, wir haben einen Tischlermeister und wir haben einen Diplom Informatiker in den Werkstätten, was mittlerweile eine zentrale Rolle auch spielt in Werkstätten. Die Entwicklung hat auch bei uns nicht halt gemacht. Darum ist das eine, ja, es gibt viele Fragen Informatik, aber es ist eine wichtige Sache.

Frisch

Das glaube ich. Also dann ist sozusagen die Informatik bei euch in der Werkstatt mit integriert, was mir ziemlich plausibel erscheint. Also es ist ein Teil der Werkstatt, so rum.

Hanke

Also wir sind praktisch auch im Support der Informatiker eigenständig dadurch geworden. Das ist jetzt seit ungefähr fünf Jahren, das wir haben. Das hat sich so ergeben und wir sind also ja, wir administrieren uns selber. Also es sind mittlerweile auch 25 Computer ungefähr, die in den Studios auch die die Maschinen ansteuern, die dort zu Gange sind und nicht nur Computer. Man muss sehen, dass also in den Werkstätten, das in allen Werkstätten oder auch Laboratorien das Problem ist oder das Besondere ist, dass der Computer nicht für sich steht, sondern dass dort noch eine Maschine irgendwie dran hängt und dass im Idealfall die beiden miteinander können. Das ist eine schwierige Sache. Unter Umständen ziemlich schwierige Sache. Das ist auch maschinenbezogenes Insiderwissen, was sich dann so aufbaut. Also jede Maschine sind ja andere. Wir haben sehr viele oder mittlerweile sind wir reichlich digital bestückt und ist ein Aspekt, den wir so früher auch nicht so auf dem Schirm hatten, muss ich sagen. Also der ist gekommen über die Zeit, hat sich so ergeben.

Frisch

Also zunehmend sind die Maschinen computergesteuert eben. Und so verstehe ich das sind verschiedene Maschinen?

Hanke

Ja, es sind verschiedene. Wir schneiden mit Wasser und mit Hochdruck. Wir haben gerade mal durchgezählt, 14 Drucker, 3D-Drucker und wir haben Laserschneidanlagen, wir haben bestimmte Fräsen, Handfräsen, die aber auch digital gesteuert sind. Also wir stellen nicht um. Also ist kein Paradigmenwechsel aus unserer Sicht, sondern ergänzend bei Hand.

Frisch

Also ihr bleibt bei Hand und jetzt kommt Informatik dazu. Verstehe. Du hast gesagt, ihr seid zu fünft, jetzt hast du mir vier aufgezählt.

Hanke

Ja, Nummer Fünf wäre ich in dem Spiel. Also ich bin von Hause aus als Handwerker, Bildhauer, Holzbildhauer und habe dann Architektur studiert hier in Weimar und bin dann in Büros unterwegs gewesen. Und dann ab Anfang der 90er zunehmend hier in die Lehre gerutscht oder als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Erst als Vertretung. Naja, so den üblichen Weg gemacht und dann 2011 konnte ich dann in die Werkstätten eintreten, dort mitarbeiten. Und während dieser Zeit, das war so eine Übergangszeit, das war ein ständiger Wechsel, war dann auch in Ilmenau, hab dort Weiterbildungsstudium im Fachgebiet Lichttechnik Maschinenbau gemacht. Also es war immer so ein Weiterentwickeln und permanentes Weitersuchen auch. Und da habe ich, glaube ich zumindest für mich, will aber gar nicht über mich sprechen, aber für mich habe ich dort also meine Baustelle gefunden, wo ich sage, hier bin ich gut aufgehoben, hier geht das so weiter, was ich liebe.

Frisch

Ja, schön.

Hanke

Und ja, mit dem Team zusammen, also wir ergänzen uns. Es sind ja sehr verschiedene Leute, Fotografen, Modellbauerin, also wir haben alle anderen Hintergrund und das ist, glaube ich, aber auch wichtig. Das macht es auch spannend.

Frisch

Ja, das glaube ich. Wie organisiert ihr euch? Also habt Ihr regelmäßige Treffen oder wie ist die Organisation dieser Werkstätten oder Werkstatt, wie nenne ich das?

Hanke

Wir nennen uns Werkstätten. Werkstätten, weil es umschließt, ist ja nicht nur eine Werkstatt, sondern wir haben das Labor, das Fotolabor. Also wir haben noch ein analoges Fotolabor wieder in Betrieb genommen, nachdem es schon mal eine Weile nicht lief. Und haben also Studios mit mehreren Arbeitsplätzen, also Fotostudios. Wie organisieren wir uns? Ja, wir arbeiten viel zusammen. Also es ist so, dass auch unser Fotograf steht mal in der Modellbauwerkstatt, aber wiederum, also wir wollen eigentlich, dass die eine oder andere von anderen immer was mitbekommt, also eingebunden ist. Das ist auch dem geschuldet, dass wir ein kleines Team sind. Wir müssen also okay, also wenn Modellbauer nicht da ist oder so, muss dann der Informatiker lasern oder sich um die Studierenden kümmern. Das sind so Sachen, die dann einfach laufen müssen. Und dadurch ist das eigentlich, denke ich, auch eine ständige Improvisation.

Frisch

Die Lehre, die Lehre in den Werkstätten. Wie stelle ich mir die Lehre in den Werkstätten vor? Also die Studierenden kommen ja mit Kursen, oder? Erzähl mal.

Hanke

Ist mehr geteilt. Also einerseits bieten wir zu bestimmten Themen fachspezifische Kurse an, die aber eigentlich sehr oft in der Vermittlung, also die ähneln sehr stark einer, teilweise sogar einer Lehrlingsausbildung, Aspekte einer Lehrlingsausbildung, gerade im Modellbau, das ist doch ein sehr strikter, ein striktes Seminar, wo es jetzt nicht um Kreativität geht, sondern wo es wirklich um das Erlernen von Handfertigkeiten geht. Machen wir das auch in der Fotografie? Es gibt da Schulungen, es gibt Kurse, die Tobias Adam, also unser Fotografenmeister, leitet. Und er wird natürlich keinem Neuling eine teure Heißerplatte in die Hand drücken und sagen, mach mal, versuch mal, was man noch mitmachen kann. Also das ist, glaube ich, auch für viele erstmal was Neues.

Frisch

Das wollte ich gerade fragen, erlebt ihr das also offenbar, dass die Leute sagen, darf ich mal fotografieren halt, darf ich mal schnitzen halt, darf ich mal schneiden halt oder so?

Hanke

Also es spricht sich herum, haben ja auch alle Einführungen bei uns. Wir haben 300 Studierende ungefähr in den Werkstätten jetzt bei uns, also in der Modellbauwerkstatt 300 Studierende und ungefähr so viele auch im Fotostudio pro Jahr. Und in den Werkstätten müssen die aus Unfallschutzgründen, also aus gesetzlichen Vorgaben heraus, auch jährlich geschult werden, wenn sie dort arbeiten wollen. Und damit kriegen die das schon mit. Also das spricht sich auch rum, man sollte dies machen.

Frisch

Das ist ja auch eine große Chance hier. Also es ist ja auch eine große Qualität hier, dass man also wirklich das handwerkliche Lernen kann. Also dass es wirklich so geht, dass man hier so funktioniert eine Kamera. Denk mal noch nicht ans Ergebnis, ich bring dir jetzt erstmal die Technik bei, so ist die Chemie, das sind die verschiedenen Papiere und so und so und so. Und wenn du das mal gelernt hast, dann kannst du künftig vielleicht auch digitale Fotografie anders denken, weil du einfach diese Prozesse der Verwandlung von Licht in Bild handwerklich durchlaufen hast. So stelle ich mir eigentlich Lehre in den Werkstätten vor, oder?

Hanke

Ja, würde ich auch sagen, geht in die Richtung. Also die Fotografie als Beispiel nochmal vielleicht herangezogen. Wir haben auch Kollegen, die bauen auch mal Kameras. Also das sind dann wissenschaftliche Mitarbeiter, Kollegen, die also dann bei uns Kameras bauen. Die Studierenden gehen dann mit der selbstgebauten Lochkamera und schießen los. Und wir haben also auch eine Zeit lang einen Kollegen z.B. aus Boston gehabt, aus den USA, der bei uns Kolodiumfotografie mit den Studierenden, also eine Nassbeschichtung aufs Feld rausgegangen ist, wo die Platten praktisch nass dann belichtet wurden. Es ist viel älter als der Film. Wir waren eigentlich immer wieder erstaunt oder sind heute noch erfreut auch, dass das angenommen ist, obwohl das eigentlich nicht später zum Tagesgeschäft gehören wird, sowas zu tun. Aber wir versuchen es auch nicht romantisierend zu begreifen. Ich glaube, die Gefahr ist immer da, als Handwerk zu begreifen, als Basis.

Frisch

Was ist denn jetzt dein spezifisches Gebiet? Was machst du für Erfahrungen in der Lehre, also als Bildhauer, Holzbildhauer? Wie laufen deine Kurse?

Hanke

Also die Holzbildhauerei habe ich eigentlich leider ad acta gelegt mit dem Studium. Es war eine Episode, nicht? Es schwingt immer mit, das Handwerk und die Dinge. Also bei mir in der Lehre halt doch das letzte Studium oder schwingt mit oder schlägt durch, egal wie man es sieht. Wir bilden Studierende auch in Grundlagen der Lichttechnik aus.

Frisch

Ach, Lichttechnik.

Hanke

Das heißt, wir versuchen, es geht los mit ganz einfachen Formeln und was sind Strahlung, was ist Licht? Also Basiswissen, also auch im handwerklichen Stile zu lernen, um irgend so ein Rüstzeug mitzugeben. Wir sind auch nicht aufgefordert, jetzt größere Gestaltungssachen. Da haben wir unsere Professur und die machen das. Wir sehen uns wirklich so als diejenigen, die die Umgebung geben. Und so sehe ich das also im Licht auch. Also wir klinken uns zum Beispiel bei anderen Professuren mit ein, mit Anseminaren zu einem Thema, Anseminaren zur Fotografie oder zum Modell. Digitale Fabrikation hatten wir auch schon mit der Professur Tragwerkskonstruktion Anseminare oder Co Seminare gemacht, um also praktisch so Wissen reinzubringen, das zu unterstützen. Also so sehen wir uns. Ich glaube, dass auch die Rolle, die festgeschrieben worden vor ein paar Jahren, ich glaube, das ist eine vernünftige Rolle. Also wir bringen uns jetzt nicht formal oder ein, sondern einfach mit Basis.

Frisch

Also die Studienstruktur, die die Seminare dann gestaltet und so und so und so. Und dann kommt aus den Werkstätten das handwerkliche oder das Materialwissen. Also jetzt habe ich so ein bisschen rausgehört, bei dir wäre jetzt Licht als Material der Architektur. Denkt man ja erstmal hä, Architektur wird ja gar nicht aus Licht gebaut. Aber eigentlich hat es eine sehr lange Tradition. Wenn man an Kirchenbauten und so weiter denkt, spielt Licht ja immer eine riesige Rolle. Wie läuft denn da bei dir der Unterricht ab, wenn du jetzt Lichthandwerk, Licht als Material, Licht als Handwerk.

Hanke

Ja, Licht als Material wird auch immer wieder beschrieben, kommt also immer wieder auch nach Literatur vor. Und diese Auseinandersetzung, diese intensive, war immer da. Mit Kunstlicht war sie erst seit der Elektrizität da, also vorher nicht. Und es wurde, sagen wir mal, Anfang des letzten Jahrhunderts ging das dann los, als die Elektrizität so stark verfügbar war, dass man also. Und auch das Bedürfnis hatte, die Städte zu beleuchten. Es gab also Ausstellungen, Berlin im Licht in den 20er Jahren, hocherfolgreiche Ausstellungen, die immer von der Industrie damals natürlich gefördert wurden, weil das waren damals schon die üblichen Verdächtigen, die das gemacht haben. Da gab es auch schon äußere Schriftzüge oder AEG, das war damals auch schon so. Aber es machte sich dann also auch so eine ganz andere Szene breit, die ihr eigenes Spiel sozusagen machen. Es gibt also Beispiel, vielleicht hole ich jetzt zwar ein bisschen aus, aber das ist ein Herr Teichmüller, das war Direktor eines lichttechnischen Institutes und der hat praktisch einen Begriff geprägt, der bis heute immer noch genommen wird. Also er hat einerseits von Architekturlicht und andererseits von Lichtarchitektur gesprochen. Also das eine macht die Architektur sichtbar oder nutzbar überhaupt, dass man also vielleicht auch schadfrei von A nach B kommt, irgendwo in der Struktur und das andere fungiert selber als Architektur. Das würde ich heute übertragen auf Shows, auf Bühnen, wurde immer auch missbraucht, natürlich im Sinne Propaganda von Diktaturen natürlich meist. Wir haben Späher, Lichtdom oder die Aufmärsche. Und es wurde zu wurde und wird heute auch noch in dieser oder jeder Form so eingesetzt, also als Zeichen, das ist Macht. Das versuchen wir übrigens auch zu vermitteln, also diese kritische Auseinandersetzung. Also wir haben alleine zwei Vorlesungen, die sich mit der historischen Auseinandersetzung oder mit der historischen Bedeutung von Licht beschäftigen, weil das ist die Grundlage und alles. Also so habe ich das auch in Ilmenau erfahren können. Also dass man gerade bei so einem Thema, was noch gar nicht so alt ist, was 100, 150 Jahre alt ist, das Kunstlicht dort noch ganz stark zurückgehen kann. Die Referenzen kommen gar nicht so aus der Gegenwart. Also Die Referenzen, mit denen wir arbeiten und auch die Zahlen und die Größenordnung, mit denen wir dort arbeiten, die sind noch nicht so alt. Die haben sich auch gar nicht so verändert, was die Physiologie angeht und bestimmte Messwerte oder unseren Umgang mit Licht. Das sind Dinge, die. Ist eine ziemlich junge Disziplin trotzdem.

Frisch

Ah, verstehe.

Hanke

Auch technologiegetrieben.

Frisch

Ja, also genau, da hat sich ja mit LED und so weiter ganz schön was verändert. Ich entsinne mich jetzt so aus dem Alltag heraus, dass es erstmal schwierig war, die Lichttemperaturen zu akzeptieren, wenn die sich verändert haben und so weiter. Aber irgendwie haben wir es ja akzeptiert. Ich habe mal gehört, dass weiß jetzt nicht mehr wer es war, aus der Pionierzeit, ging es darum, dass die Leute erst das elektrische Licht akzeptieren würden, wenn die Brillanten gut glitzern auf den Abendveranstaltungen. War das Tesla oder was, der alte, ich weiß es nicht mehr genau. Oder Edison, einer von denen.

Hanke

Es gibt Lehren, die sich damit auseinandersetzen, die dann sagen, es gibt drei Wege immer Erfolg zu haben, sagen, eines wäre auch ein bisschen so die Nummer sicher bei Licht, also dass man sagt, also es wurde ins Deutsche übergesetzt, ein bisschen einfach vielleicht übersetzen Licht zum Sehen, Licht zum Ansehen und Licht zum Hinsehen. Also Ambient Light, Focal Glow und Play of Brilliance. Also da kommen wirklich also auch die Brillanten ins Spiel. Also was eigentlich nur sagt, ich habe eine Umgebung, ich habe ein spezifisches Licht, was was herausarbeitet. In Galerien kann man sich das gut vorstellen, also ich habe ein allgemeines Licht, ich bewege mich durch den Raum, aber die Plastik wird z.B. herausgestellt durch einen, klar auch noch diffus, aber wird herausgestellt.

Und dieses letzte Licht ist eigentlich dieses Licht, was für sich selber spricht. Das kann das Licht vom Notausgang sein, das kann aber auch das Feuerwerk sein oder es kann eben das Funkeln der Brillanten sein. Und so wurde das auch beschrieben von den ersten Leuten, die sich damit auseinandergesetzt haben im letzten Jahrhundert, war Richard Kelly. Das war eine Referenz heute in der Lichtgestaltung zumindest noch, der aber dort auch sehr stark. Er gilt so als einer der ersten Lichtdesigner oder Lichtgestalter mit. Er hat also Secrim Building gemacht und hat mit großen Leuten auch gearbeitet und hat aber die Bedeutung verstanden, jetzt nicht nur hell und dunkel, sondern er hat also Gleichnisse gesetzt. Also er ist sehr stark in die Phänomenologie reingegangen dort, indem er an die Gefühle oder an den Aufbau von Atmosphären angeknüpft hat. Und das ist eine Sache, die heute auch noch so vorhanden ist. Also die gilt auch noch. Also man macht sich oft so einfach, indem man sowas abarbeitet wie ein Kochbuch oder wie ein Rezept. Also muss man auch, glaube ich, dann wird es auch langweilig, wenn man es immer nur ausgewogen macht. Aber im Grunde genommen sind das Sachen, die ich aber früher auch vielleicht hatte im Theater. Das erste mal das Frontaltheater der Renaissance. Jetzt nehme z.B. in Italien, da hatte ich einen abgedunkelten Zuschauerraum, den Bühnenraum und da gab es auch eine Allgemeinbeleuchtung, klar, Öllämpchen waren das damals, es gab aber auch einen Kronleuchter, der im Zentrum hing und die Schauspieler herausgearbeitet hat. Da haben wir schon den zweiten Punkt dieses Vocalglow jetzt Beispiel und aus Huschten auch. Also das kann man lesen, Statisten rum mit Sternchen, Mond und Sonne auf einem Blech, was beleuchtet worden ist. Also damit hätten wir wieder das Licht an sich. Eigentlich sind das immer ursächliche Dinge.

Frisch

Und jetzt stelle ich mir das, wie stelle ich mir das in der Lehre vor? Also das ist ja nicht einfach eine Vorlesung über die Geschichte des Lichts, sondern ich jetzt in die Werkstatt.

Hanke

Dort ist es so, wir verbinden das also richtig auch oft mit dem Modellbau, also versuchen das ein bisschen. Also wir starten mit Vorlesungen, also frontal, also Frontalunterricht erstmal füttern. Füttern. Genau, so würden wir das auch nennen. Wir machen das gleichzeitig dann auch mit dem Frontalunterricht zur Studiofotografie. Also es geht auch ziemlich gut zusammen. Und wir versuchen dann das bauliche, das gestaltende über Gebäude oder Staffagen oder Bühnenbilder rauszunehmen. Die Studierenden haben meist am Ende die Aufgabe, in einem schwarzen Raum, den wir haben, also ganz schwarz mit kleinen Scheinwerfern, eins zu 10 Bühnenstücke nachzustellen, also die einfach gut auch nachzuvollziehen sind mit den Stimmungen. Das kann Romeo und Julia, das kann ein Faust sein. Also so einfache Sachen, wo ich also ganz klar sagen kann, ich habe die und die Gefühle der Protagonisten in den Stücken und die kann ich mit Licht beschreiben, ohne Bühnenbild, also nur mit Licht. Wir arbeiten auch teilweise mit Nebel oder brillant, also glitzernden Effekten, um bestimmte Stimmungen auszudrücken. Das versuchen wir das so zu machen. Im nächsten Schritt auch Bühnenbilder, wo wir aber auch Höfe von auswärts haben, also von Bühnenbildnern oder Szenenbildnerinnen, die uns da auch unterstützen oder von Absolventen von uns, die in diese Ecke gegangen sind und versuchen dann in der Werkstatt diese Sachen zu inszenieren, baulich zu inszenieren und dann im Bild festzuhalten.

Frisch

Also wenn ich das richtig verstehe, ihr geht so ein bisschen von Bühnen Bühnenstücken aus. Also die Inspiration ist, weil dann habe ich schon einen Stoff, dann habe ich irgendwie ein bisschen eine Narration Erzählung und das klingt mir ganz plausibel da erstmal. Genau. Romeo und Julian, nehmen wir mal so tragische Liebe und dann ist hier ein Raum, der ist dunkel und mach mal hier, man könnte auch mach mal tragisch romantische Stimmung rein. Hä, was soll das sein? Wenn man Romeo und Julia macht, ist es konkreter und dann wird da ein Raum und jetzt kriege ich langsam so ein Bild und dann verwende mal Materialien, weil Materialien ja auch Licht verwandeln. Brillanten ist das beste Beispiel, aber Moll Ton. Ja, auch schlucktes Licht oder reflektiert und so weiter. Verschiedene Farbigkeiten kann man da noch reinstellen und dann sagt man so, das ist jetzt mein Raum, der heißt Romeo und.

Hanke

Julia oder wir verlangen immer fünf 10 oder fünf Bilder, fünf Aufzüge oder um die Unterschiede rauszuholen. Also jetzt zu sagen oder bei Faust, da ist die Hoffnung, da ist die Trauer, da ist das Leid. Das sind so grundlegende Sachen, die die Architektur auch beschreibt, je nach Aufgabe. Und wir versuchen das vielleicht auch wertfrei zu machen oder befreit von einem Ideologie ist vielleicht das falsche, es ist zu viel, aber doch von einem Entwurfsgedanken, der ganz stark auf eine Haltung zum Entwurf ausgerichtet ist. Das ist nicht unsere Aufgabe, dem sind wir auch nicht. Wie gesagt, dieses Bild spielen wir, das müssen die jeweiligen Professuren, denke ich, wissen. Wir versuchen einfach diese Basisarbeit, die aber auch dort da ist, auch im Film Fotografie habe ich das auch. Im Film stelle ich auch Dinge darum, aber auch in der Lehre zur Fotografie. Studierende nehmen sich beispielsweise, kriegen ein Bild oder suchen sich das aus, ein Foto oder ein altes Bild, ein Klassiker, müssen das genau nachstellen, die müssen das bauen, die müssen genau dieses Bild genau sich selber dann auch rein mitschminken, mit alles. Also sie müssen genau dieses klassische Bild nachstellen. Das hat den Vorteil, klingt einfach, ist aber viel schwieriger als selber was machen. Wenn ich selber was entwerfe, kann ich immer sagen und das ausleuchte oder baue, kann ich mir sagen, genauso sollte es.

Frisch

Genauso sollte es sein.

Hanke

Hier kann ich das jetzt nicht mehr sagen. Ja, es ist aber nicht genauso. Und das ist eine Sache, die aus meiner meines Wissens im Film genauso eingesetzt wird, an Schulen, an Hochschulen, also bestimmte bis zur Farbgradation oder so Dinge nachzustellen nach Ausleuchtung. Also diese gezielte Arbeit, diesen Raum zu fassen, also nicht zu sagen, diesen schwierigen Weg zu gehen, nicht zu ja, sollte ja so. Das finden wir wichtig und es macht auch Spaß, aber man muss studieren dann glaube ich erst. Man muss da eine Weile erstmal diese. Eine Hemmung ist es nicht, aber es ist so eine andere Welt, so ein bisschen Modellbau auch. Also dieser Begriff, also wie abstrahiere ich, was ist ein Modell? Diese Diskussion ist bei uns immer, welche Stufen eines Modells gibt es? Das ist, um vielleicht den Bogen jetzt auch nochmal zum Modell zu bekommen, das ist also immer wieder die Diskussion, was will ich darstellen? Wie will ich es darstellen? Und das versuchen wir einfach. Wir versuchen einfach die Umgebung oder auch die Werkzeuge, die wir jetzt auch als Umgebung bezeichnen könnten.

Frisch

Das finde ich jetzt wirklich spannend, weil das ist eigentlich eine alte Tradition aus der Malereiausbildung z.B. die sind immer in den Louvre gegangen oder in die großen Museen und haben Gemälde abgemalt. Die sollten nicht erstmal. Also in der Malereiausbildung hat man nicht erstmal seine eigenen Gemälde gesucht, sondern erstmal überhaupt ein Gemälde abzumalen. Nicht damit man die Inhalte darstellt, sondern genau kann ich das etwas so darstellen, wie es vorgegeben ist? Es ist wirklich Handwerk. Also das verstehe ich schon zutiefst als Handwerk. Und wenn das dann so nachgebildet wird, dann kann man eben gucken, kann ich diesen Lichteffekt einfach erzeugen? Kann ich den abrufen? Geht das? Habe ich die Fähigkeit? Habe ich da das Handwerk dazu? Jetzt habe ich dazu aber noch mal eine wo sind diese Räume, wo die Studierenden das inszenieren, wenn es gleich fünf sind? Und wie viel Lampen oder Material habt ihr da in den Werkstätten, damit die damit arbeiten? Wie geht das? Es sind ja nicht 300, aber wie viele sind in so einem Kurs?

Hanke

In so einem Kurs sind vielleicht 15-20. Das ist immer schon logistisch eine Herausforderung. Wir haben uns dann Räume gemacht. Wir haben an verschiedenen Standorten auf dem Campus oder wir sind in der Amalienstrasse teilweise. Wir haben noch einen Raum im Prellerhaus hier unten als Fotostudio. Also wir haben so verschiedene Räume, auf die wir zurückgreifen. Wir versuchen es im Haus zu machen. Also wir hatten auch schon Veranstaltungen außerhalb, wo wir in Kirchen zum Beispiel gegangen sind, versucht haben dort zu gucken, wie kann ich das angemessen inszenieren? Also auch vor dem Hintergrund bestimmte Aufgaben zu erfüllen von dem Gebäude. Aber wir versuchen es am Modell zu machen. Also eins zu zehn, das ist unser Maßstab, der also wird auch in diesem Bereich andererseits.

Frisch

Und dann entstehen fünf Modelle. Also bleiben wir mal bei dem Beispiel.

Hanke

Eigentlich fünf Bilder, keine Flut, fünf Szenen, fünf Bilder, an denen man auch arbeitet. Wir wollen auch die Bilder unbearbeitet. Also man arbeitet, also an dem Bühnenbild arbeitet oder an der Szene arbeitet man oder an dem Modell, dass das Modell vielleicht so gebaut wird, dass es nicht vorteilhaft war, diese Aussage, die man haben will, rüber zu geht es in die Werkstatt zurück im Idealfall. Und es wird dran gearbeitet und es schaukelt sich dann vielleicht so hoch, bis man zu einem Ergebnis kommt. Das ist okay. Und das ist dieses eine Bild. Wir legen auch Wert drauf, meine Kollegen, dass wir das nicht inflationär handhaben. Ich drücke jetzt hier tausendmal ab, irgendeins wird schon passen. Dieses eine Bild, da kommt auch der Laborgedanke. Ich hatte früher, ich hatte in der Zeit des Filmes nicht die Mücke. Ich hatte meine sechsunddreißig Aufnahmen, da musste ich wieder einen neuen Film holen und ich glaube, das hatte auch Vorteile, den Blick zu schärfen. So sehen wir das und so sehen wir das auch in der Werkstatt. Also es geht nicht darum, die Modelle noch größer, noch größer und noch aufwendiger und noch teurer, sondern es geht darum zu gucken, vielleicht im Modell z.B. zu sagen, egal ob jetzt Bühne oder Gebäude, zu sagen, ich würde ganz bestimmte Aspekte nur betrachten. Das versuchen wir auch in den handwerklichen Kursen in der Werkstatt zu vermitteln. Also wofür ist das Modell? Vielleicht ist man da aus der Architektur oder aus dem Design. Kann ich jetzt nicht mitreden, fühle ich mich jetzt also nicht berufen, aber es ähnelt sich. Es gibt Begriffe in der Industrie, die das Modell ganz klar definieren oder auch den Prototypen. Das versuchen wir so ein bisschen oder auch das Serienprodukt. Das versuchen wir zunehmend stark rauszuarbeiten, um zu gezielteren Ergebnissen zu kommen. Das finden wir wichtig. Es gibt Modell vielleicht, es gibt das Anschauungsmodell, das dient rein der visuellen Kommunikation oder der visuellen Besprechung von visuellen Aspekten des Entwurfes. Es gibt aber auch das Modell, dass wir einfach die Konstruktion oder die Festigkeit von einem Knotenpunkt z.b. nachweisen soll. Also dass Funktion das klassische Funktionsmodell im Maschinenbau, da wird da ganz klar z.B. unterschieden Funktionsmodell, visuellem Modell, was weiß ich noch…

Frisch

Die sehen nicht gleich aus. Wenn ich nur wissen will, ob das Material hält, dann sieht es noch lange nicht aus wie das, was dann nachher...

Hanke

Wenn ich eine Radkappe habe, die kann ich so zeigen, wie sie aussehen soll. Z.b. wenn die aus dem Drucker kommt, rannagel an die Felgen, wird die keine 100 m überleben. Also da müssen dann andere Sachen ran, die aber unter Umständen jetzt noch gar nicht so schön sein müssen. Aber sie müssen zeigen, dass das so und so geht. Und das ist der Punkt, den wir, wo wir z.B. beim analogen Handwerk sind, also wo wir sagen, das haben wir durch.

Wir haben alle Maschinen da in einer analogen Bereich, die klassischen, wo ich praktisch bis zur Serie komme. Modell, Prototyp als seriennahes. Alle Einflüsse integrieren das Modell sozusagen und dann zur Serie kann auch Serie mit der Losgröße eins sein, aber es ist fertig. Und das gelingt uns z.B. im digitalen Bereich nur schwer, weil wir dort noch nicht so. Es gibt noch nicht, glaube ich, dieses Handwerk oder die Technologien, die das bis zum Ende unbedingt immer denken. Also das ist eine Entwicklung.

Frisch

Also im Digitalen ist es ja alles Simulation.

Hanke

Im Digitalen ist es Simulation. Es verlässt dann den Raum, steuert irgendwelche Maschinen, die letztlich aber in dem, was sie tun, auch analog sind. Der Drucker, der verschmilzt mir Pulver. Das tut der Bäcker in der Bäckerei auch, oder der Wasserstrahlschneider, der schneidet mir was weg. Ja, das kann ich mit der Säge auch. Und da ist es schwierig, glaube ich, auch momentan, den Anschluss. Das ist so ein Thema für uns jetzt auch, also diesen Anschluss zu finden. Also was brauchen die Leute in fünf Jahren? Das ist so schnelllebig. Bei einer Säge weiß ich ja, die kann ich mir holen, die sägt ja, da wird sich nichts ändern. Die Kreissäge sägt kein Kreis, also wird es auch in 20 Jahren nicht. Und das ist bei diesen Maschinen, bei den neueren Maschinen und Technologien schwieriger.

Frisch

Da wissen wir es einfach noch nicht, was die alles eines Tages können. Aber umso mehr müssen wir eigentlich, also jetzt kommt das so ein bisschen zusammen. Das heißt, ich muss eigentlich wissen, was ich will, damit ich dann meine Tools irgendwie abfragen kann. Ich brauche jetzt einen Kreis z.B. oder ich brauche jetzt da so ein kompliziertes Ding, ich will das irgendwie. Also d Druck hat ja irgendwie Gussform, schon, konnte man anders denken und so weiter. Also kann man auch plötzlich andere Sachen wollen. Das ist irgendwie auch ein Prozess. Plötzlich kann man andere Formen wollen. Ganz ursprünglich fällt mir dann immer ein, dass Le Corbusier auf einmal dünne Säulen macht, weil er weiß, dass Beton auch so hält. Und alle Leute haben erstmal Angst vor dem Bauwerk, weil sie sagen, es ist viel zu dünn, weil man es einfach nicht gewöhnt ist. Und da verändern sich natürlich dann auch Gestaltungsideen. Und um zurückzukommen, jetzt kommt das alles ein bisschen, jetzt kann ich mir. Und da kriegen die Leute, also jetzt stelle ich mir das vor, die sind bei dir im Seminar und haben dieses Lichtthema und sollen eine bestimmte Stimmung machen. Nehmen wir jetzt mal eine, von mir aus auch fünf, aber jetzt erstmal. Und dann arbeiten die an der einen rum, bauen dieses Modell, eins zu 10, richten es ein mit Lampen wahrscheinlich leuchten da und so und so. Und dann gibt es ein Foto, oder?

Hanke

Es gibt Foto, dann gibt es ein.

Frisch

Foto und das Bild ist dann das, wo man sagt, das ist es jetzt. Das heißt, die erzeugen mit diesem Licht und mit dem Modell eigentlich ein Foto.

Hanke

Das Bild, was der Zuschauer auch mitnehmen würde, das ist im Bühnenraum. Der hat ja letztlich durch diese Frontalbühne oder durch die Trennung vom Bühnenraum und Zuschauerraum auch das Bild, was er mitnimmt, im besten Fall.

Frisch

Und das heißt, die Studierenden laufen wirklich immer von Werkstatt zu Werkstatt. Also dann gehen die in die Fotowerkstatt, entwickeln, schauen sich an, Mist, nehmen das Modell, gehen zurück in die Werkstatt, bauen wieder an dem Modell rum, gehen zurück in die Beleuchtung…

Hanke

Also es ist so, das kann man auch vorher, glaube ich, nicht festlegen. Also macht das, dann geht er da, macht ein Foto, dann geht er wieder zurück in die Werkstatt. Es ergibt sich. Ich glaube, das ist aber ein Prozess, den mussten wir auch lernen. Da konnten wir unsere Seminare, also ich spreche immer von wir, weil die Kollegen sind ja da beteiligt auch alle oder machen das auch teilweise selbst oder nicht teilweise, machen das auch selbstständig, aber das, wo wir am Anfang auch gesagt haben, dann sollen die das machen und das und das und das. Und das entglitt dann spätestens nach Woche drei im Semester, okay, jetzt kommt die Sache, jetzt läuft es aus dem Ruder. Und dann ist es manchmal, also mittlerweile, wenn man das viele Jahre macht, ist es vielleicht auch ein Ansatz zu sagen, ich lasse das Seminar gleich ab h eins aus dem Ruder laufen, aber gehe korrigierend oder kuratierend rein. Also sage, also wir begleiten das, wir sagen, das geht, das geht nicht mit unseren Fakten, die einfach so da sind. Und sonst kann das, glaube ich, auch öde sein, sich mit Basissachen zu befassen. Aber ich glaube, das ist ein Weg, den wir aber auch immer noch suchen, muss ich sagen. Also wir sind da, wir treffen uns jeden Tag. Das ist so unsere Runde, wo wir also. Ach, jeden Tag, jeden Tag, unsere Früh, klar, trinken wir auch unseren Kaffee, unsere Dienstberatung, wo dann aber auch, das hat sich so etabliert, wo alle kommen. Da kommen auch Professoren, Professorinnen, die was wollen, die wissen, genau um die Zeit treffe ich dort alle oder Kollegen, Kolleginnen, Studierende kommen dort auch. Es kommen aber genauso auch die Handwerker genau zu dieser Zeit. Und das ist so unser Hausmeister, das ist so Marktplatz. Also vielleicht ist das auch so ein wichtiger Gedanke, dass man mehrere Marktplätze für Informationen oder ich weiß es nicht, einrichtet. Es ist keine Strategie dahinter, würde ich mal sagen. Also manches bewährt sich, manches nicht. Das verliert sich. Also unser Vorgehen ist dann so ganz unhandwerklich eigentlich. Das ergibt sich aber immer mit dem, also das, was man so an Improvisation reinbringt, basiert ja immer auf der Erfahrung von allen Beteiligten.

Frisch

Das ist ja, da sind ja lauter Kompetenzen da. Und deswegen kann man ja nicht improvisieren.

Hanke

Wenn die Hausmeister sagen, das könnt ihr gerne bauen, aber das kriegen wir sowieso nicht ins zweite OG hoch, weil der Aufzug zu klein ist, dann ist das eine ganz wichtige Information kurz vor der Summaery. Und da scheitern in dem Moment ist erst mal der Entwurf blockiert oder der Gedanke blockiert. So beschreiben wir das also auch in unseren Entwürfen. Das Modell ist so der erste Schritt in die physische Realität. Und der kann sehr hart sein, auch für uns immer wieder. Der kann auch ins Verderben führen, aber er muss ja zumindest in unserer Disziplin sehr oft wahrgenommen werden auf der Baustelle später. Also das ist diese Realität

Frisch

Das ist Baustelle. Also genau, das haben wir im Vorgespräch kurz aufgerufen, ob die Werkstätten nicht Baustelle heißen können. Also dass die Bauhaus-Universität eine Baustelle hat, gefällt mir eigentlich wahnsinnig gut, auch so als Marktplatz und so weiter, weil das so ein Ort ist, also an dem was entsteht, an dem es dann ist, wird nicht nur gedacht oder so, sondern die Stelle, das ist die Baustelle.

Hanke

Es gibt ja viele, also die Gestalter haben ihre Baustellen, dort ist es ausdifferenzierterweise viel mehr Werkstätten oder viel mehr Disziplin betreuen. Da ist das noch wunderbar komplex.

Frisch

Wir haben sehr viele Werkstätten, die könnten wir alle Baustellen nennen, dann hätten wir mehrere Baustellen.

Hanke

Oder wir haben eine Baustelle mit zig Gewerken oder so. Also es gibt, diese Klammer ist da. Also das wurde auch immer wieder, das kann man auch immer wieder festhalten, bei aller Eigenständigkeit. Also dass z.B. vielleicht der Tischlermeister bei den Gestaltern, also wenn er sich auf Designer bezieht, ganz anders vorgeht als ein Tischlermeister bei uns oder unsere Modellbauerin, wenn es um die Spielregeln des Architekturmodells oder des Prototyps geht. Das ist okay, aber es eint ja doch dieses Gesamtbild nach außen. Und das, glaube ich, wird auch von den Studierenden ganz gut weitergetragen. Also wir haben bei uns auch Studierende von der Gestaltung, das ist der Vorteil der kleinen Universität. Wir haben keine Doppelung von Maschinen. Wir haben, weiß ich, bei den Gestaltern spezifische Maschinen, wo wir auch das Angebot gerne wahrnehmen, dort auch mal was machen zu können. Oder wo wir keine Technologien haben oder kein Knowhow auch haben.

Frisch

Die kommen auch zu uns, ergänzen sich sozusagen.

Hanke

Es gibt eine Klammer drüber, sie sind nicht, das ist nicht diese eine, aber sie ergänzen sich. Letztlich wären das die Marktstände dann. Und die aber doch zusammenarbeiten, wo ich sagen kann, ne, habe ich jetzt nicht, geh mal darüber als Gleichnis jetzt.

Frisch

Ja, das ist ja super.

Hanke

Also ich finde, das ist eigentlich, und das ist glaube ich auch die Triebkraft, dass wir nicht wissen, wenn wir früh aufstehen, was passiert. Das ist immer Improvisation und auch, dass wir sehr viel miteinander reden. Also unsere Kolleginnen und Kollegen, wir kommunizieren also fast täglich mit den anderen Werkstätten, also gerade mit der Kunst und Gestaltung, das liegt nur nah, wir sind auch örtlich nah dran. Also es ist, ich finde das eine tolle Entwicklung. Das war nicht immer so. Ich finde aber dieser, vielleicht vor 20 Jahren, weiß ich nicht, war dann noch so ein Konkurrenzgedanke oder so ein Abschluss Architektur, weiß ich nicht, also will ich jetzt auch gar nicht so oder kann ich gar nicht so bewerten. Wäre nur eine Meinung. Also es wäre jetzt kein Fakt, wenn ich das so sage. Ich finde die Entwicklung nicht schlecht gerade. Es gibt immer Höhen und Tiefen, auch bei uns werden Werkstätten oder Laboratorien oder Studios genutzt. Das hängt auch immer an der Lehre, aber sie plätschern ja immer mit. Die Universität hier, würde ich sagen, hat sich im Vergleich zu anderen Universitäten, in unserer Disziplin zumindest, sehr stark ins Zeug geworfen, doch sehr viel Mittel in die Hand genommen, personelle wie auch technische Mittel, das aufrechtzuerhalten, weil es eben hier auch eine gewisse Geschichte hat. Die Werkstätten, ich glaube, das ist auch. Ich glaube, damit kann man also auch hantieren. Das wiegt schwer. Es gibt selbst große andere Fakultäten, mit denen wir auch in Verbindung sind. Architekturfakultäten jetzt, die sind schlechter ausgerüstet, auch personell als wir. Weimar leistet sich das, muss man so, würde ich so sagen, warum auch immer dieser Weg in Gang gekommen ist. Aber man hält sich, das ist doof, aber man leistet sich das. Also das finde ich, kann man auch nicht unterschätzen. Das ist auch ein Grund, warum den uns einige Studierende auch mit angeben. Ihr seid hier, wir können hier arbeiten, wir können hier tun, machen, weiterentwickeln. Wir haben auch Studierende von Erfurt z.B. bei uns, die kommen auch manchmal, die.

Frisch

Tatsächlich. Die kommen da rein und da gibt es keine Rangelei mit Platz?

Hanke

Das ist ja dann irgendwie, die kommen nur für bestimmte Leistungen. Also die Erfurter kommen, also da ist mal schön, die haben zwei Wochen später ihre Abgabe, die kommt z.B. zum Lasern zu uns. Das wollen wir auch so, weil es ist nicht, dass sie das nicht auch hätten. Aber Uni Weimar, wir betreuen das, also es betreut, machen das nicht selber, wir haben Personal, dass das dann doch auf einer besseren Qualität machen kann, als wenn man sich in alles selber einarbeitet, in jeder Maschine und die Maschine dann sowieso nach einem Tag in den Sand setzt. Ich glaube, es ist sehr schön, dass das so funktioniert.

Frisch

Es ist tatsächlich so, die Studierenden kommen mit ihrem Projekt zu euch und ihr betreut dann deren Anliegen. Das heißt, die brauchen dann irgendwie eine Art von Termin oder sowas.

Hanke

Die kommen, also wir arbeiten ab, die Termine und die kommen eigentlich, rufen vorher an meist. Wir kommunizieren über unsere Webseite. Diese Sachen für unsere eigenen Studierenden haben wir auch. Also wir haben sehr lange, müssen mittlerweile sehr lange geöffnet haben, auch am Wochenende vor den Abgaben, was wir mit Tutoren und Tutoren unterstützen, bis 22 Uhr auf und Samstag. Weil wir es sonst nicht schaffen. Da steigt dann noch so ein bisschen die Fieberkurve. Man muss dann auch ein bisschen einhegen, glaube ich, weil teilweise auch die Aufregung oder der Druck groß ist. Nicht der Druck, das ist die Hauptarbeit meiner Kollegin und meiner Kollegen, also auch ein bisschen einzudämmen, aber im Guten. Also jetzt nicht zu sagen, sondern wir müssen das hier irgendwie.

Frisch

Aber da entstehen dann wahrscheinlich auch immer wieder mal so Konflikte dran. Wieso muss ich denn jetzt und darf ich nicht und Beschränkungen und so und so. Aber das ist natürlich im Sinn von einer anderen Flughöhe, dass die Maschinen eben und dass das alles in einem Rahmen bleibt.

Hanke

Ja und auch die Unfälle, dass die im Rahmen bleiben. Also wir hatten da auch Zeiten, die waren nicht so glücklich. Also Mitte der 10er Jahre, 13, 1415, wo also die Unfallkasse dann am Ende des Jahres kam und gesagt hat, hier, Zahltag, jetzt gehen wir mal die Scheine durch und gucken, wo kommt das her? Es gibt auch einige Fakultäten an anderen Schulen, die das aus diesen Gründen nicht mehr machen. Wir lassen die Leute nicht selber ran, aber wir versuchen es.

Frisch

Also da gibt es einen Erfahrungshintergrund, dass es so ist, wie es ist. Das hat immer irgendwie einen Sinn und dann gibt es unterschiedliche Wahrnehmungen. Und die einen sagen das so, der andere hat jetzt sein Projekt, muss morgen abgeben, will gern die Nacht durcharbeiten, kann das doch alleine. Ne, da haben wir eine andere Situation. Das ist ja immer ganz interessant, wenn man da die verschiedenen Seiten kennenlernt und wenn man dann auch sagt, das geschieht schon alles im Sinne einer Qualitätssicherung, was da passiert. Jetzt hast du vorhin gesagt, manchmal wäre es interessant, so ein Seminar gleich am Anfang aus dem Ruder laufen zu lassen. Wie stelle ich mir das vor?

Hanke

Also bleiben wir mal vielleicht in der Werkstatt. Wir zeigen natürlich den Leuten, wie das geht, den Leuten, Studierenden, wie sie es machen sollten. Und dann lassen wir sie auch anfangen. Wir lassen sie auch Fehler machen. Es zu sagen und zu zeigen, reicht oft nicht aus. Bleiben wir bei dem Tischler oder die Kreissäge, die wir vorhin hatten. Ich kann das Brett immer wieder drüber ziehen und es wird vielleicht immer wieder ein bisschen besser werden und es fliegt mir vielleicht nicht um die Ohren oder segelt durch den Raum. Also der Tischler, der das immer wieder macht, wird natürlich zu höheren Qualitätsstandards kommen oder zu einer höheren Qualität kommen. Aber das muss man auch erfahren. Also man muss dann auch sehen, den Leuten, Studierenden zeigen, so könnte es sein und so ist es, was ihr macht. Also wir arbeiten dort. Viele oder einige fühlen sich da auch gegängelt, ist so, aber nehmen wir zur Kenntnis, wir können es auch nachvollziehen, aber wir bauen vor, z.b. wir zeigen, so sollte das zum Schluss werden. Es ist ein bisschen überkommene Methode, die auch sehr stark zu hinterfragen ist, glaube ich auch, und auch hinterfragt wird. Aber im Handwerk immer noch die gängige. Also dieses Meisterprinzip in dem Moment. Also ich kopiere meinen Meister so lange, bis ich besser bin.

Frisch

Genau.

Hanke

Also das ist, glaube ich, im Handwerk, also durch was soll es ersetzt werden? Das ist schon die Frage. Also wie will ich denn eine höhere Qualität erreichen?

Frisch

Vor allem durch Wiederholung. Weil dadurch, dass das Handwerk ist, hat das ja auch was damit zu tun, wie ich meinen Körper bewege. Und das ist was, was ich irgendwie in den Körper hinein übe. Also eigentlich wie Klavier spielen oder sowas. Und da sagen ja die Leute auch, ich will gern jeden Tag ein neues Stück spielen oder so. Oder Skifahren beim Sport ist eigentlich egal was, ich muss bestimmte Bewegungen immer wieder üben, üben, üben, üben, bis ich den einen Schlag beim Tennis so kann, bis ich den Ball richtig treffe. Die Fußballer, das ist ja eigentlich langweilig. Das Training sind ja meistens gar keine Spiele, sondern irgendwelche Laufbewegungen und so und so, weil man das in den Körper kriegen muss. Mir leuchtet es schon ein, ich habe mich mal ein bisschen mit Japan beschäftigt und da ist es eigentlich, da geht die ganze Pädagogik traditionell über Nachahmung. Da wird eigentlich gar nicht viel erklärt. Also jetzt mal sehr traditionell, ganz klassisch und dann machst du das und dann sagt er immer richtig oder falsch und irgendwann sagt er nicht mehr falsch.

Hanke

Genau das ist es. Also genau das wäre das Bild, was ich da auch jetzt sehen würde. Es wird natürlich, es ist in Teilen und wird natürlich auch hinterfragt einer Personalisierung des Lebensweges oder der Freiheit des Studiums. Aber man muss einfach, es ist schwierig, es wird hinterfragt zunehmend muss man auch sagen, dieses Modell, ich würde zunehmend, also dieses im Sinne der Freiheit, da sind wir bei diesem Nachstellen eines Bild, ich will das nicht, ich möchte das so nicht tun, indem ich das trainiere, darum mache ich es ganz anders und das ist dann mein Weg. Ja, das ist okay, aber es ist ein anderer Weg.

Frisch

Aber das kann man in der Lehre nicht so anbieten. Also ich finde, in der Lehre muss man immer anbieten, mach's mal so und dann müssen sich die Leute dazu verhalten und damit eben diesen oder jenen Erfolg haben. Das kann man ja dann machen. Aber ich fand es schon interessant, was du vorhin gesagt hast, wenn es dann irgendwie wird, dass man ja, ja, ne, das wollte ich so.

Hanke

Naja, man neigt ja da kenne ich ja auch, ist doch schick so. Und ich gucke auf die Uhr und das Bier ist auch alle, Projekt ist fertig.

Frisch

Aber wir kennen das, glaube ich auch irgendwie mehr oder weniger alle, dieses, wenn man sich dann reinkniet und sagt, nee, es soll jetzt so aussehen und auf einmal sieht es so aus. Und dieses Gefühl hä, ich kann das, das ist cool. Also das lohnt sich, finde ich eben schon.

Hanke

Ich denke auch, also auch aus der Zeit, aus meiner Bürozeit, also ich gehe z.b. gerne über Baustellen heute noch. Also wenn ich die Wahl hätte, wenn meine Frau fragen würde, gehen wir in den Park oder gehen wir auf die Baustelle, würde ich doch lieber auf die Baustelle gehen, weil wenn dann etwas entsteht oder was gemacht wird, das ist auch ein Gefühl, ein ganz besonderes Gefühl, also es umgesetzt zu haben. Aber ich glaube, das muss man erst erlangen im Studium, in der Lehre. Also dass dieses Bild natürlich wird immer wieder auch ranzitiert. Also wo ist denn die Grenze des Architekten? Das ist auch eine Diskussion, die andere führen müssen, glaube ich. Wo ist die Grenze jetzt in der Planung, Planungsfortgang ist es diese Vision des Bildes hatten wir meines Wissens gerade im Klassizismus später dann auch. Also dieses Werk, das man geschafft hat. Also ich habe hier die Zeichnung und das Handwerk kann sich der Sache bestmöglich nähern. Also das haben wir ja, also sagen wir bei Film letztlich auch dieses ich habe das, ich habe das Buch. Das Drehbuch kann sich bestmöglich dieser Vorgabe, weiß ich nicht, ist vielleicht ein falsches Beispiel.

Frisch

Doch, das ist genau richtig. Das ist die Diskussion in den 60ern, wo die gesagt nur der, der den Film macht, ist der, der den Film macht und nicht der das Buch schreibt.

Hanke

Also ähnlich kann ich mir das also auch vorstellen. Ist es dieses Bild, mit dem hantiert wird? Das ist bestimmt in Ordnung, das hat bestimmt seine Bewandtnis, aber für unsere Arbeit jetzt nicht. Dann ist es das Bild, dann ist das so da. Aber jetzt dieses Bild umzusetzen, das ist eine andere Sache. Also dieser Schritt in die Realität. Und dann ist die Frage, wie viel Bild kommt mit oder wie viel Text kommt mit, wie viel bleibt hängen? Oder auch später auf der Baustelle ist es baubar? Diese Grenzen, die glaube ich auch die Architektur gerade in den 90er Jahren oder auch in den Nullerjahren durch Stars der Szene, wie damals Zaha Hadid, also teilweise die Firmen sind reihenweise verzweifelt, das haben wir mal erfahren dürfen beim Besuch mit Verantwortlichen. Das Ding hat auch seine Bewandtnis, klar. Also man geht an die Grenze, vielleicht drüber hinaus zurückzurudern, natürlich, aber ja, ist ein komplexes Spiel.

Frisch

Das ist immer so ein Ziehen und sagen, ja, ist interessant, weil das wirklich mit dem Film ganz ähnlich ist. Oder ich habe auch mal im Theaterbereich gearbeitet und ich entsinne mich, das habe ich nie vergessen, wir saßen den ganzen Abend, der Regisseur und ich, ich war der Dramaturg, und dann haben wir die Szene gebaut, aber am Schreibtisch halt. Dann machen wir es so, dann kommt sie rein, dann sagt sie das, ah ja, und dann ist das das und dann machen wir so. Und dann am nächsten Morgen bei der Probe, so, wir haben jetzt eine Idee, wir werden das so und so machen, mach mal so und komm mal rein und so und so. Dann haben die es genauso gemacht, machen wir nochmal. Haben wir gesagt, sieht überhaupt nicht aus. Wir waren da am Abend 3 Stunden am Tisch gesessen, aber am Tisch siehst du es halt nicht, es ist die Bühne. Und ich glaube, da haben wir den Bogen auch wieder. In den Werkstätten lernen die Studierenden eben gleich, wie das aussieht. Also sozusagen die formulieren mit dem Modell am Modell über diese verschiedenen Stationen, die wir vorhin beschrieben haben, indem sie ein Bild erzeugen sollen. Bleiben wir jetzt mal bei dem Romeo und Julia, dann haben wir so eine durchgehende Idee. Das machen die nicht einfach am Schreibtisch auf dem Blatt Papier, sondern das Modell gibt immer wieder Antwort. Das ist ja wirklich die Bühne, an der man, wo man, also da ist das Modell auch eigentlich, wo die Studierenden ständig im Gespräch mit sich und ihrer Idee eigentlich sind. Das Modell gibt Antwort.

Hanke

Man rückt an das Ergebnis ran irgendwie so ein bisschen. Also das kann auch ernüchternd sein, glaube ich. Man hat da doch immer diese Vision oder die Idee, die man im Kopf hat, die ist ja, begleitet doch immer von den bestanzunehmenden Randparametern, glaube ich, wenn man sich sowas vorstellt und glaube, wenn das dann durchgeführt wird, also so empfinde ich das auch oder so sehe ich das auch, Mensch, ja, kann man, muss man nicht. Also so eine Ernüchterung, die dann kommt, aber ich glaube, die gehört dazu. Also und ich glaube, je eher man diese Ernüchterung einpreist in den gesamten Prozess, was aber denke ich auch die meisten von unseren, was ich auch gerne sehe an unseren Professuren oder das beobachten kann, dort, wo ich es beobachten kann, dass das also gleich am Anfang mit reingenommen wird. Entwickelt die Sache. Ihr plant hier für die Realität. Ihr plant jetzt nicht für das Bild, sondern ihr plant oder für eine Aussage, eine Kernaussage oder für eine Überschrift, sondern versucht doch mal, die Sache zu entwickeln. Und ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Ansatz, der also auch, den habe ich ja auch in anderen, den habe ich auf der Bühne oder zumindest im Szenenbild, im Bühnenbild, wie Bühne oder ich habe den nach wie vor ganz stark im Design, ganz klar, egal in welcher Ausprägung es ist für die Realität. Das macht es auch spannend in dem Bereich, dass man dann wechseln muss. Dieses hin- und herwechseln muss. Aber so funktioniert das, glaube ich.

Frisch

Also Fotostudio, Modellbau, Tischler und Informatik und Licht arbeiten da also dann ständig im Konzert zusammen und die Studierenden bewegen dann ihre Architekturmodelle oder ihr Projekt dann durch diese verschiedenen Stationen durch.

Hanke

Wobei wir auch aufpassen müssen, wir wissen ja auch, wir haben immer so ein Spiel oder wir wetten immer, von wem ist das Modell jetzt welcher Professur. Da sind wir auch sehr treffsicher mittlerweile. Die Professuren haben ja auch nicht, denke ich, immer die gleiche Sicht auf die Dinge. Dann bräuchten wir ja auch nur eine, sondern dort müssen in dem Moment sind das dann nicht mehr unsere eigenen Seminare, sondern müssen wir neutral hantieren. Also da müssen wir auch sagen oder wollen wir auch, ja, also bei Professor so und so und Professor so geben wir dann für deren Professur andere Tipps, wie das Modell oder die Ausführung oder das Foto sein soll, weil wir wissen ja, da ist ein anderes Konzept dahinter. Das kennen wir oft oder gerade in der Fotografie oder später sprechen das mit den Kolleginnen und Kollegen ab. Das lieben wir oder finden wir, wenn die kommen, auch zu uns kommen.

Frisch

Sondern ich sage, was macht ihr da in diesem Semester, dass wir das begleiten können.

Hanke

Das wird ganz klar, dass wir sagen, wie soll das dargestellt werden? Wo ist das Ziel? Man hat ja so viele Sachen betreut, dass man dann vielleicht schon sagen kann, dass die Modellbauerin sagen kann, ja, würde ich jetzt aber nicht so aus Laser machen, sondern das würde ich gießen oder das würde ich aus Holz machen oder so. Kommt besser oder geht mehr in die gleiche Richtung oder deckungsgleich mit dieser Lehre. Also das ist ja auch sehr vielfältig. Da müssen wir uns zurücknehmen. Natürlich machen wir auch gerne und wir reine Dienstleister, haben wir, glaube ich, und ich auch kein Problem damit zurückzutreten und es auch gerne auch manchmal ganz befreiend zu sagen. Wir machen den Support und wir bauen das mit euch, aber verteidigen müsst ihr selber.

Frisch

Ganz befreiend. Ja. Ja, eben, kann ich mir vorstellen. Haben wir noch was ganz wichtiges nicht gesagt? Wir sind nämlich schon über der Zeit, habe ich gerade gesehen.

Hanke

Fällt mir jetzt gerade gar nicht ein. Es war sehr schön, war für mich hat es sich gelohnt.

Frisch

Vielen Dank, lieber Christian.

Hanke

Danke für das schöne Gespräch.

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