Zwischen Magie und Handwerk
Die Lehre ist ein einsames Handwerk. Jeder von uns stellt sich seinen Werkzeugkasten selbst zusammen. Einige Werkzeuge darin haben wir von unseren Mentorinnen und Mentoren übernommen, während wir andere selbst entwickelt haben. Auf der einen Seite ist Lehren eine alltagsgesättigte Kompetenz, die sich aus der eigenen Erfahrung speist. Andererseits findet dieses praktische Wissen auch seinen Weg in die Theorie und wird so zu einer didaktischen Methode. Trotz gemeinsamer Ausbildung und kontinuierlicher Weiterbildung lehren wir am Ende doch allein.
Während einige von uns ihre Lehrformate sorgfältig vorbereiten, verlassen sich andere auf die Flexibilität, die Lehrsituationen mit sich bringen. Unabhängig von der gewählten Herangehensweise ist das Lehren ein Prozess, dessen Ausgang immer ungewiss ist. Gutes Lehren ist eine Fertigkeit, die zwischen Magie und Handwerk angesiedelt ist. Da sich diese Fertigkeit oft hinter verschlossenen Türen entfaltet, benötigen wir eine Bühne, um die Lehre und unser Wissen sichtbar zu machen.
Genau darum geht es in den Gesprächen dieses Podcasts: um die Kunst der Lehre. Simon Frisch, Vizepräsident für Lehre und Lernen an der Bauhaus-Universität Weimar, spricht mit Lehrenden unserer Universität, um eine Sprache für die Lehre zu finden – sowohl für die alltägliche Ausübung unseres Handwerks als auch für die Magie, die jedem Lernen innewohnt.